Energie- und Gebäudetechnologie – Neuer Studiengang an der Hochschule Rosenheim

Heutige Technologien machen es möglich, den Energiebedarf von Gebäuden entscheidend zu reduzieren. Gerade in der Entwicklung, Verbesserung und Verbreitung dieser Technik sieht die Hochschule Rosenheim eine elementare Herausforderung für die ingenieurwissenschaftliche Ausbildung der Zukunft. Ab Oktober 2010 wird daher in Rosenheim ein neuer Studiengang für Energie- und Gebäudetechnologie ins Leben gerufen.

„Wir brauchen Ingenieure, die in Bezug auf Energieressourcen und deren sparsamen und umweltverträglichen Einsatz fundiert ausgebildet und multipel einsetzbar sind“, sagt Prof. Heinrich Köster, Präsident der Hochschule Rosenheim. „Um diesem Anspruch gerecht zu werden, haben wir einen interdisziplinären Studiengang entwickelt, der eine wesentliche Lücke im Bau- und Energiewesen schließt.“

Dem zukünftige „Bachelor of Engineering der Energie- und Gebäudetechnologie“ werden in den ersten Semestern zunächst breit angelegte, ingenieurwissenschaftliche Grundlagenkenntnisse vermittelt. Darauf aufbauend wird das Curriculum von den drei Säulen Energiebereitstellung, Energietransport und Energieanwendung im Gebäude getragen. Die Energiebereitstellung ist die Umwandlung des Mediums „Energie“ aus den so genannten Primärenergieträgern, wobei der Schwerpunkt auf den alternativen und regenerativen Energieträgern liegt. Der Energietransport befasst sich mit der Beförderung der Energie über große Entfernungen und mittels lokaler Netze, mit dem Zusammenführen von Energieströmen unterschiedlicher Herkunft und mit der Energiespeicherung. Bei der Energieanwendung im Gebäude steht das optimale Zusammenspiel der bauphysikalischen Gebäudeeigenschaften und der technischen Gebäudeausrüstung zur Gewährleistung eines komfortablen Raumklimas im Vordergrund, wie es bereits heute im Passivhauskonzept umgesetzt wird.

Die Arbeitsgebiete des Ingenieurs der Energie- und Gebäudetechnologie umfassen Planung, Entwurf und Betrieb von energietechnischen Anlagen jeder Art. Überall dort, wo Energie umgesetzt wird, ist der „Fachmann“ oder die „Fachfrau für Energietechnik“ gefordert. Es beginnt bei den Kraftwerken konventioneller oder regenerativer Ausprägung, setzt sich über die Anlagen zur Kombination und Übertragung der verschiedenen Energieströme fort und endet schließlich bei der Entwicklung bzw. beim Entwurf energieeffizienter Produkte und Gebäude. Eingesetzt wird der Ingenieur der Energie- und Gebäudetechnologie typischerweise in der Branche der Energieversorgung, der energietechnischen Anlagenindustrie und bei Unternehmen, die sich mit energieeffizientem Bauen befassen. Daneben bieten Planungs- und Ingenieurbüros oder eine freiberufliche Tätigkeit, z.B. in der Energieberatung, weitere Betätigungsfelder. Seinen persönlichen Neigungen entsprechend kann der Studierende durch eine Vielzahl von Wahlmöglichkeiten im Curriculum individuelle Schwerpunkte setzen. So bietet sich beispielsweise an, die Kenntnisse in der kommunalen Energieversorgung, in der dynamischen Gebäudesimulation oder bei den Wind- und Solarkraftwerken zu vertiefen.

Um den konkreten Anforderungen der Industrie und öffentlicher Arbeitgeber gerecht zu werden, wurde der Studiengang in enger Abstimmung mit relevanten Fachverbänden, Energieversorgern, Industriepartnern und Planungsbüros entwickelt. Gemäß dem politischen Vorhaben zur Schaffung eines einheitlichen europäischen Hochschulwesens (Bologna-Prozess) schließt das Studium mit der Verleihung des Titels Bachelor of Engineering ab. Die Regelstudienzeit beträgt sieben Semester und schließt ein Praxissemester ein.

 

Weitere Informationen zum Studiengang so wie Kontakt zu Ansprechpartnern erhalten Sie auf der Homepage http://www.fh-rosenheim.de/egt.html

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