Die Heizungsbranche 2015: Positive Entwicklung in Deutschland

HLK-Branche erwirtschaftete 2015 30,47 Mrd. €

Der Gesamtumsatz der Heizungsbranche ist 2015 um 0,5 % gestiegen. Insbesondere die Heizungsindustrie profitierte von der stabilen Entwicklung der deutschen Baukonjunktur. Rund vier Fünftel der Umsätze erwirtschaftete die Haus- und Gebäudetechnikbranche im Bereich Modernisierung und Renovierung.

Nach Schätzungen des Münchener ifo Instituts zur konjunkturellen Entwicklung der Heizungswirtschaft (April 2015, ifo Institut für Wirtschaftsforschung, im Auftrag der Messe Frankfurt, VdZ, VDS)  ist der um Doppelzählungen bereinigte Umsatz der Branche (Hersteller von Heizkesseln, Brennern, Heizkörpern, Heizungspumpen, Regeltechnik und Armaturen, Lüftung, Klima, Gebäudeautomation, Großhandel und Installierende Unternehmen) gegenüber den Vorjahren erneut gestiegen.

Die HLK-Branche erwirtschaftete 2015 einen Umsatz von 30,47 Mrd. €. Dies entspricht einem Plus von 0,5 % gegenüber dem Vorjahr mit einem Branchenumsatz von 30,31 Mrd. €. Treibende Kraft war dabei die stabile Entwicklung der Inlandsnachfrage. Im Inland stieg der Umsatz um 0,8 % und belief sich damit auf 25,11 Mrd. € – 2014 waren es noch 24,92 Mrd. €. Für das Auslandsgeschäft schätzt das ifo Institut einen Rückgang in Höhe von 0,6 %, von 5,39 Mrd. € im Vorjahr auf 5,36 Mrd. €. Die gesamte Haus- und Gebäudetechnikbranche profitierte 2015 von dem weiterhin positiven Wirtschaftswachstum und der stabilen Baukonjunktur in Deutschland. Den Umsatzanstieg im Installierenden Gewerbe schätzt das ifo Institut auf 0,4 %, von 23,1 Mrd. € im Jahr 2014 auf 23,2

Mrd. € in 2015. Die Umsätze des Großhandels stiegen um 1,1 € von 9,4 Mrd. € auf 9,5 Mrd. €. Insbesondere in der Industrie wirkten sich die stabilen Ausgaben für den Wohnungsbau positiv aus. Dieser Branchenbereich erwirtschaftete 2015 Erlöse in Höhe von 13 Mrd. €, ein deutliches Plus von 8,3 % im Vergleich zum Vorjahr. Im zentralen Industriebereich „Herstellung von Heizungsanlagen“ waren die Umsätze 2014 wegen deutlich geringerer Investitionen um fast ein Zehntel zurückgegangen. Diese Entwicklung konnte 2015 umgekehrt werden. Trotz der von 25 % auf 21 % gesunkenen Exportquote wurden 2,8 Mrd. € erwirtschaftet. Im Jahr 2014 waren es 2,6 Mrd. €.

Beschäftigung wächst

Die Zahl der Beschäftigten ist nach Angaben des ifo Instituts 2015 in der gesamten Haustechnikwirtschaft (inklusive Sanitärwirtschaft) von 498.000 auf 500.000 gestiegen. Das überwiegend mittelständisch organisierte Handwerk beschäftigte im Jahr 2015 354.000 Angestellte, ein Plus von 0,3 % gegenüber dem Vorjahr. Im Großhandel stieg die Zahl der Beschäftigten um 1 %, von 44.500 im Jahr 2014 auf 45.000. Die Beschäftigungszahlen in der Industrie stiegen um 1,2 %. Etwa 101.300 Arbeitnehmer waren 2015 in diesem Branchenbereich tätig.

Ausblick 2016

Für 2016 erwartet das ifo Institut positive Impulse für die Heizungswirtschaft durch private Konsumausgaben, sowie durch einen kräftigen Anstieg der realen Bauinvestitionen. Nach dem deutlichen Umsatzanstieg in 2015 wird für die Industrie in 2016 ein leichtes bis moderates Wachstum prognostiziert.

Aufgrund des hohen Durchschnittsalters der Heizungen im Bestand wird der Ersatzbedarf für die Heizungswirtschaft auch in Zukunft einen Großteil der Nachfrage ausmachen. Dazu leistet auch die Klimapolitik der Bundesregierung einen wichtigen Beitrag: Seit 2014 besteht im Rahmen der Energieeinsparverordnung (EnEV) Austauschpflicht für über dreißig Jahre alte Heizungen.

Zudem bieten die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zahlreiche Programme an, die die Nutzung erneuerbarer Energien fördern und die Energieeffizienz beim Heizen steigern sollen. „Allein durch neue Förderung der Heizungsoptimierung sollen jährlich 2 Mio. Pumpen ausgetauscht und 200.000 Anlagen optimiert werden“, erläutert VdZ-Geschäftsführer Dr. Michael Herma. „Die Heizungsbranche ist bereit, die Energiewende zu einer Wärmewende zu machen. Jetzt gilt es, den Verbraucher mit ins Boot zu holen.“

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