Neue Contracting-Projekte in Krankenhäusern

Zwei neue Contracting-Projekte in Krankenhäusern zeigen, dass es sich um interessante Objekte für Energieeinspar-Contracting handelt.

Das St.-Clemens-Hospital in Geldern

Cofely Deutschland ( www.cofely.de ) hat das St.-Clemens-Hospital Geldern (www.clemens-hospital.de ) als Kunden für ein Energieeinspar-Contracting gewonnen: Der Energiedienstleister übernimmt Bau, Wartung und Instandsetzung der Anlagentechnik sowie das technische und wirtschaftliche Risiko für die geplanten Energieeinsparmaßnahmen. Cofely investiert über 1 Mio. € in die Sanierung und Modernisierung und verringert den Energieverbrauch des Krankenhauses damit um garantierte 34 %. Das Krankenhaus leistet als Entgelt eine fixe Contracting-Rate, über die sich die Investitionen des Contractors im Vertragszeitraum von zehn Jahren amortisieren. Gleichzeitig profitiert das Krankenhaus von einer sofortigen Haushaltsentlastung in Höhe von rund 8 % der aktuellen Energiekosten. Die CO2-Emissionen vermindern sich um mehr als 1500 t/a.

Als modernes Krankenhaus bietet das St.-Clemens-Hospital für jährlich rund 11000 stationäre Patienten neben seinen Fachabteilungen auch ambulante Angebote (für über 20000 Patienten) aller Fachabteilungen und zusätzlich eine Dialyse (rund 6000 Dialysen), Frauenheilkunde und Geburtshilfe oder Kinder- und Jugendmedizin. Es verfügt über 312 Betten und bietet einen Notfalldienst sowie angrenzende Arztpraxen. Um auch weiterhin den technologisch aktuellen Stand der Medizin widerzuspiegeln, erfährt das St.-Clemens-Hospital derzeit einige Umbauten, so Modernisierungen (z. B. neu gestalteter Eingangsbereich, völlig erneuerte Operationsabteilung), Neubauten (z. B. Endoskopie-Abteilung) und Erweiterungen (z. B. Gynäkologie beziehungsweise Geburtshilfe). Angeschlossen ist die Gelderland-Klinik, eine psychosomatische Rehabilitationsklinik, in der jährlich etwa 1400 Patienten behandelt werden. Diese Patienten kommen aus dem gesamten Bundesgebiet nach Geldern.

Unabhängig von diesen Modernisierungsmaßnahmen entschied sich das Krankenhaus, parallel zu den direkt ersichtlichen Veränderungen auch die Sanierung der veralteten Energieerzeugung in Angriff zu nehmen. Es galt, die bestehende Luftführung zu optimieren und Maßnahmen in den Bereichen Elektrotechnik, RLT-Anlagen, Wärme-, Kälte-, Wasser- sowie MSR-Technik durchzuführen. Ein Pelletskessel mit einer Leistung von etwa 500 kW inklusive Pufferspeicher, ein Brennwertkessel mit rund 600 kW Leistung sowie zwei Schnelldampferzeuger mit einer Gesamtleistung von circa 400 kW ersetzen drei Dampfkessel und einen alten Heizungskessel.

Zudem optimieren die Cofely-Spezialisten die Wasserbereitung, Heizgruppen, Heizkurven und Heizkreisparameter, erledigen den hydraulischen Abgleich – auch den der Heizkörper – und stellen alle Verbraucher auf mengenvariable Fahrweise um.

Durch den Einbau eines BHKW mit 50 kW Leistung erzeugt das Krankenhaus Strom für den Eigenbedarf und sichert sich den Kraft-Wärme-Kopplungs-Bonus in Höhe von 5,11 ct/kWh. Diese gesetzliche Förderung wird seit der Novellierung des KWK (Kraft-Wärme-Kopplung)-Gesetzes zum 1.Januar 2009 auch bei Eigennutzung des über eine KWK-Anlage erzeugten Stroms gezahlt.

„Wir freuen uns, mit dem St.-Clemens-Hospital Geldern unsere Kundenexpertise für Energieeinspar-Contracting im Bereich Krankenhäuser und Kliniken weiter auszubauen. Die Anlagentechnik eines Krankenhauses zu modernisieren stellt eine besondere logistische Herausforderung dar, da die Patientenversorgung nicht beeinträchtigt werden darf“, erläutert Oliver Diehl, Leiter Energiemanagement der Cofely Deutschland Niederlassung in Köln, das Sanierungskonzept. „Energieeinspar-Contracting bietet ein hohes Potential für mehr Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz. Im Falle des St.-Clemens-Hospitals belaufen sich die CO2-Einsparungen jährlich auf 38 %.“

Das Krankenhaus Bethel in Berlin

Das Krankenhaus Bethel Berlin geht den Weg zum „Green Hospital“ konsequent weiter. Hier soll das Energieeinspar-Contracting mit Projektpartner Hochtief Energy Management über 20 % der bisherigen Energiekosten einsparen und zu einer CO2-Reduktion von rund 600 t/a führen. Neue Lüftungs- und Kühlungstechnik, energiesparende Beleuchtung, moderne Schwimmbadtechnik – der Energiedienstleister setzt in den kommenden Monaten ein umfangreiches Maßnahmenpaket in der Klinik um. Die Berliner Energieagentur (BEA) als Projektmanager hat das Ausschreibungsverfahren durchgeführt, den Vertrag vorbereitet und begleitet auch die Umsetzung der Einsparmaßnahmen.

Um Energie im Bethel-Krankenhaus zu sparen, hat die Berliner Energieagentur im vergangenen Jahr ein BHKW installiert. 150 t CO2 spart das Mini-Kraftwerk im Keller des Krankenhauses. Hochtief garantiert in den kommenden elf Jahren eine Energieeinsparung von 21,4 %. Das Unternehmen  bringt sein Know-how ein und übernimmt das Energiemanagement im Krankenhaus.

Hochtief wird unter anderem die Heizungstechnik und die zentrale Kälteerzeugung erneuern, eine neue luftgekühlte Kältemaschine mit einer Kälteleistung von etwa 260 kW und eine neue energieeffiziente Kaltwasserpumpe installieren. Moderne Schwimmbad- und Wassertechnik senkt nicht nur den Energie-, sondern auch den Wasserverbrauch im Krankenhaus. Alte Leuchten werden durch neue Spiegelraster-Einlegeleuchten, herkömmliche Leuchtmittel durch Energiesparlampen ersetzt. Das umfangreiche Maßnahmenpaket umfasst außerdem eine moderne Regelungstechnik. Alle Anlagen können in Zukunft von Hochtief Energy Management via Internet gesteuert und geregelt werden

Das Krankenhaus Bethel ist ein Akut-Krankenhaus mit 251 Betten mit den Fachbereichen Innere Medizin, Allgemeinmedizin, Orthopädie und Unfallchirurgie, Geriatrie, Anästhesie und Intensivmedizin sowie den Belegarztbereichen HNO und Urologie

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