Brandprüfung am Elbtunnel-Ventilator

Der Hamburger Elbtunnel erhält im Rahmen des „Nachrüstprogramms Röhre 1 - 3“ eine neue Generation von Tunnelventilatoren der TLT-Turbo GmbH.

Der Tunnel-Abluftventilator TAF 28/17-1 mit ölhydraulisch verstellbaren Rotorblättern (Durchmesser 2,818 m, Volumenstrom im Brandfall 380.000 m3/h (zum Vergleich: eine Dunstabzugshaube liegt bei ca. 800 m3/h) wurde als erster dieser Bauart erfolgreich auf seine Brandbeständigkeit in der Materialprüfanstalt (MPA) für das Bauwesen in Braunschweig getestet. Dafür wurde ein individueller, aufwendiger Prüfaufbau auf dem Gelände der MPA angefertigt.

Die Prüfung erfolgte zunächst nach den Bestimmungen der Europanorm EN 12101- 3:2002-06 gemäß der Temperatur-Zeit-Klassifizierung F400(120). Das bedeutet: Der Ventilator wurde über einen Zeitraum von 120 Minuten bei einer Temperatur von 400 °C (mit externer Fremdkühlung) betrieben. Zusätzlich – und damit über die Anforderungen der Europanorm hinausgehend – wurde von der Stadt Hamburg eine weitergehende Ventilatorprüfung gefordert.

Diese Anforderungen gingen vom Verlauf eines LKW-Brandes gemäß RABT 2006 (Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln) in einem Tunnel aus, bei dem in den ersten Stunden nach der Brandauslösung sehr hohe Lufttemperaturen – bis zu 1000 °C innerhalb des Tunnels – entstehen können. Die Brandgase, die vom Ventilator angesaugt werden, können dabei 400 °C heiß sein. Beim Brand eines Sattelschleppers mit Ladegut entsteht eine Brandlast von 100 MW. Die hierfür erforderliche Entrauchung entspricht der beschriebenen Prüfung „400°C/120min“ (nach EN 12 101, Teil 3). Des Weiteren könnte der Fall eintreten, dass das Kühlluftgebläse ausfällt. Dann sollte der Ventilator weitere 90 Minuten 400 °C heiße Brandgase absaugen. Nach dieser Zeit sind die Brandlasten weitestgehend abgebrannt und es bleibt während der Lösch- und Aufräumarbeiten nur noch Rauch abzusaugen, der sich bis auf die Umgebungstemperatur abgekühlt hat.

Beim Test in Braunschweig lief der Ventilator problemlos bei 400 °C für die Dauer von weiteren 90 Minuten mit abgeschaltetem externem Kühlluftgebläse und stellte ferner nach zusätzlichen 6 h Laufzeit bei Abkühlung bis auf Umgebungstemperatur die volle Funktionsfähigkeit auch der Schaufelverstellung unter Beweis. Erst jetzt waren die strengen Vorgaben der Betreiber der Elbröhre erfüllt. In Zusammenarbeit mit der Witt & Sohn AG liefert die TLT-Turbo GmbH die Ventilatoren für den hoch frequentierten Hamburger Straßentunnel.

Thematisch passende Artikel:

TLT-Turbo GmbH mit neuem Vertriebsteam für Norddeutschland

Mit einem neuen Vertriebsteam präsentiert sich der Ventilatorenhersteller TLT-Turbo GmbH (www.tlt.de) aus Bad Hersfeld in Norddeutschland. Dabei wird auf die altbewährte Partnerschaft mit der...

mehr

Trox übernimmt Gebäudeventilatoren der TLT-Turbo GmbH

Neue Gesellschaft Trox TLT GmbH
Das Logo der neuen Trox TLT GmbH

Die Trox GmbH (www.trox.de) plant, zum 1. Oktober 2012 den Bereich Gebäudeventilatoren der TLT-Turbo GmbH in Bad Hersfeld von der Siemens AG zu übernehmen. Der Bereich Gebäudeventilatoren wird...

mehr
Ausgabe 03/2011

Neues Ventilatorenprogramm

Mit einem neuen Ventilatorenprogramm startet TLT-Turbo ins Jahr 2011. Neben Kanal- und Rohrventilatoren stehen in der eigens geschaffenen Produktlinie „GreenLine“ besonders effiziente und damit...

mehr
Ausgabe 04/2014 Mit Diagnosetool und Volumenstrommessung

„Intelligenter“ Ventilator

Mit dem von Trox-TLT ent­wick­el­ten Ventilatordiagnose­system „VD“ und der Volu­men­strom-Messeinrichtung „VME“ ist ein wichtiger Schritt gelungen, um einen „intelligenten“ Ven­tilator...

mehr

Mehr Sicherheit für den Elbtunnel

Trox liefert Tunnelklappen

Bei einem Brand im Elbtunnel werden sieben Menschen verletzt. Ein Auto fängt Feuer, Stau auf der A7. Solche Unfälle sind keine Seltenheit. Dass sie zumeist glimpflich ausgehen, liegt auch an der...

mehr