Auszeichnung für Energie-Controlling

Label „Good Practice Energieeffizienz“ für Schulverband

Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat das Projekt „Energie-Controlling im Schulverband Kirn“ der RWE Energiedienstleistungen GmbH (RWE ED) mit dem Label „Good Practice Energieeffizienz“ in der Kategorie „Managementsysteme“ ausgezeichnet.

Damit würdigt die Agentur das 2008 gestartete Projekt als beispielgebend hinsichtlich seines Beitrags zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Reduzierung des Endenergieverbrauchs. „Im Rahmen unseres Energie-Controllings führen wir ein umfassendes Monitoring aller relevanten Verbräuche durch und können so jederzeit sehen, inwieweit Einsparpotentiale bereits realisiert wurden. Auf dieser Basis konnten im Schulverband Kirn seit dem Projektstart bereits ca. 76.000 kWh Heizenergie und 29 t CO2 eingespart werden“, so Alfred Gayer, Geschäftsführer des Dortmunder Energiedienstleisters, über die bisherigen Projektergebnisse. „Die damit verbundenen Kosteneinsparungen belaufen sich inzwischen auf mehr als 10.000 €. Dabei basieren diese aufgrund der angespannten Haushaltslage der Kommune bisher ausschließlich auf nicht-investiven Maßnahmen.“ Angesichts der spürbar positiven Auswirkungen der Handlungsempfehlungen würden nun auch vorgeschlagene Investitionen in die Anlagentechnik durchgeführt, um die Kosten- und Energieeinsparungen nochmals deutlich zu steigern.
 
Das Energie-Controlling wird in der Kirner Hauptschule „Auf Kyrau“ und der anliegenden Sporthalle über einen Zeitraum von fünf Jahren durchgeführt. Es beinhaltet eine Initialberatung zur energetischen Bestandsaufnahme sowie Monats- und Jahresberichte zur Visualisierung der Energieverbräuche für Wärme, Strom und Wasser. Darüber hinaus erfolgen jährlich Vor-Ort-Begehungen von Fachingenieuren zur Überwachung der kontinuierlichen Messdaten, zur Erarbeitung weiterer Handlungsempfehlungen sowie zur Überprüfung bereits umgesetzter Maßnahmen. Zu diesen zählen unter anderem das Abschalten der schulischen Heizkreise bei entsprechender Witterung oder die bedarfsgerechte Regelung der drei raumlufttechnischen Anlagen zur Versorgung der Sporthalle. Um von den Energieeinsparungen möglichst direkt profitieren zu können, hat sich der Schulverband Kirn darüber hinaus für ein „Erfolgsbeteiligungsmodell“ entschieden. Hier ist die Verteilung der Kosteneinsparungen zwischen beiden Parteien vertraglich geregelt, wobei diese im Laufe der Zeit stetig zu Gunsten der Verbandsgemeinde ansteigt.
 
Auf Basis der vorliegenden Daten aus dem Energie-Controlling wurde zudem 2009 ein verbrauchsorientierter Energieausweis entsprechend der gesetzlichen Vorgaben erstellt. Er gibt darüber Auskunft, wie der Energieverbrauch der Einrichtung im Verhältnis zum Verbrauch anderer Schulgebäude einzustufen ist und zeigt Maßnahmen zur möglichen Energieeinsparung auf. Zum Zeitpunkt der Ausweiserstellung stand der Verbrauchskennwert auf orange, was einen eher hohen Strom- und Heizenergieverbrauch im bundesweiten Durchschnitt wiedergab. Inzwischen hat der Schulverband fünf von insgesamt 13 Handlungsempfehlungen realisiert und strebt aktuell Investitionen in die örtliche Technik an, um im Energieausweis so bald wie möglich den grünen Bereich der verbrauchsbasierten Skala zu erreichen.
 
Die verliehene dena-Auszeichnung soll weitere öffentliche Einrichtungen und auch Unternehmen dazu motivieren, dem Beispiel des Schulverbands Kirn zu folgen und objektbezogene Maßnahmen zur Verbesserung der Gebäudeenergieeffizienz abzuleiten und durchzuführen. „Der Einsatz eines Energie-Controllings eignet sich nicht nur für kommunale Liegenschaften, sondern auch für Gewerbe- und Industrieunternehmen mit komplexen Energieströmen im Produktionsablauf. Und der zweistufige Aufbau unserer Dienstleistung erlaubt es, eine passende Lösung mit angemessenem Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen anzubieten. In vielen Fällen genügt schon die Visualisierung der Energieverbräuche mit den dementsprechenden Handlungsempfehlungen zur Verhaltensänderungen um die daraus resultierenden Energieeinsparungen realisieren zu können“, erläutert Alfred Gayer.

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