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tab-Fachforum IT-basierte Gebäudeautomation 2016

Einen umfassenden Überblick zur IT-basierten Gebäudeautomation bot das erste tab-Fachforum im Jahr 2016. Zu den vier Veranstaltungsorten Mannheim, Bonn, Berlin und München kamen rund 400 Interessierte, die sich über Entwicklungen in der Gebäudeautomation und die immer mehr zunehmende Verknüpfung mit der IT-Welt informieren wollten.

Zusammen mit dem VDMA – Fachverband Automation + Management für Haus + Gebäude und sieben Industriepartnern zeigte die Veranstaltung die große Bandbreite des Themas auf. Dies reichte von der Notwendigkeit einer Gebäudeautomation in Gebäuden mit Bezug auf einschlägige Normen über konkrete Aspekte der Verkabelung und Steckertechnik bis hin zu sicherheitsrelevanten Themen.

So wurde bei den Vorträgen von Björn Brecht und Celil Genç, Kieback & Peter, deutlich, dass Gebäudeautomation und Ener­gie­manage­ment zwingend zusammenwachsen müssen, um Verfügbarkeit und Energieeffizienz im Gebäude sicherstellen zu können. Claudius Reiser, Sauter-Cumulus, zeigte auf, wie eine mobile Messtechnik in Bestandsgebäuden ohne umfassende Gebäude- und Raumautomation Hinweise auf Einsparpotentiale in Bürogebäuden liefern kann und untermauerte dies mit drei Beispielen aus der Praxis.

Gaetano Camilleri und Boris Nehr, Siemens, erläuterten Flexibilität und Durchgängigkeit als wichtige Basis einer Raumautomation und wiesen darauf hin, wie wichtig es sei, die späteren Nutzer bei den Entscheidungen einzubeziehen, um deren Akzeptanz zu erhalten. Denn ohne Nutzerakzeptanz ist die beste Automation letztlich zum Scheitern verurteilt.

Dies wurde auch im Beitrag von Timo Stappert, Oventrop, deutlich, der unter dem Titel „Gebäudeautomation aus der Schublade“ ein System für kleine und mittlere Gebäude vorstellte, das einen einfachen Einstieg in das Thema ermöglicht. Anstatt aufwendig zu projektieren und zu programmieren, eignet sich das System für ein einfaches Parametrieren und ist so zügig betriebsbereit.

Stärker auf die Verbindung zur IT ging es nach der Mittagspause mit dem Vortrag „Cloud-Computing in der Gebäudeautoma­tion“ weiter. Thomas Reichelt, SE-Elektronic, vermittelte einen Einstieg in die Cloud und zeigte die Vorteile auf. Letztlich kommt es dabei aber darauf an, welche Daten im Haus behalten und welche in die Cloud ausgelagert werden sollen. Das Thema sensibilisierte dafür, sich intensiv Gedanken zu Wartung, Verfügbarkeit und Kosten zu machen.

Um die Qualität der Verkabelung und Steckertechnik ging es im Vortrag von Dirk Reich, Metz Connect. Zugleich bot der Vortrag einen Blick in eine mögliche Zukunft der Gebäudeautomation, in der die Stromversorgung direkt über die Ethernetverkabelung erfolgen könnte. Sven Sütterlin, SBC, schloss den Kreis, indem er an den Anfang jeglicher Form von Gebäudeautomation eine Risiko- und Schwachstellenanalyse stellte, die erst die Sicherheit auf allen Ebenen der Gebäudeautomation ermöglicht.

Die Veranstaltungsreihe schloss an jedem der vier Veranstaltungsorte mit einem Gastvortrag eines in der Gebäudeautomation aktiven Professors. So berichtete Prof. Dr.-Ing. Viktor Grinewitschus, ebz Business School, Bochum, aus seiner Lehre und seiner Forschungsarbeit. Prof. Dr.-Ing. Martin Becker, Hochschule Biberach, ging darauf ein, dass Energietechnik und Gebäudetechnik sich weiter verzahnen müssen und zur Gebäude-energietechnik weiterentwickeln muss. Hierfür ist die Gebäudeautomation, zu der er interessante Beispiele aus aktuellen Forschungsprojekten beisteuerte, unverzichtbar. Prof. Dr.-Ing. Michael Krödel, Hochschule Rosenheim, brachte nicht nur Tools und Hilfsmittel zur Sprache, mit denen auf einfache Art und Weise das Einsparpotential durch die Gebäudeautomation ermittel werden kann, sondern legte den Finger konkret in die Wunde: „Es ist erschreckend, wie oft es vorkommt, dass in Großprojekten mit renommierten Generalplanern Angebote vorliegen, in denen keine GA eingeplant ist.“


Fazit

Erneut zeigte sich, wie bereits auf den Veranstaltungen im Vorjahr, dass die Potentiale der Gebäudeautomation noch immer unterschätzt werden. Eine engere Abstimmung der Planer untereinander kann dabei helfen, die Effizienzpotentiale, die die Gebäudeautomation bietet, auch wirklich zu nutzen und so den Gebäudebetreibern einen Mehrwert zu bieten. Die Diskussionen im Anschluss an die Vorträge und in den Pausen sowie an den Ständen der Aussteller machten deutlich, dass das Thema der IT-basierten Gebäudeautomation nach wie Gesprächsbedarf hat, zugleich aber ein extrem wichtiges für die TGA darstellt. Die Veranstaltungsreihe sollte daher im nächsten Jahr fortgesetzt werden. Wir informieren Sie rechtzeitig.

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