Grundsteinlegung für ein Laborgebäude am Fraunhofer ISE

Zentrum für höchsteffiziente Solarzellen

Seit über 30 Jahren zählt das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE zu den führenden Forschungseinrichtungen für Solarenergie. In der Photovoltaik erzielt das Institut immer wieder Weltrekordwirkungsgrade für unterschiedliche Solarzellentechnologien. Damit leistet es einen großen Beitrag zur internationalen Spitzenstellung Deutschlands in der Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet. Um diese Spitzenstellung weiter ausbauen zu können, erhält das Institut ein neues Gebäude mit einer an die neuen technologischen Herausforderungen angepassten Reinraumausstattung. Am 4. Oktober 2017 wurde der Grundstein für das „Zentrum für höchsteffiziente Solarzellen“ in Freiburg gelegt. Der Bund und das Land Baden-Württemberg setzen mit der Finanzierung dieses Gebäudes ein Zeichen für die Bedeutung der Photovoltaikforschung in Deutschland.


Spitzenstellung deutscher Photovoltaik-Forschung

Der internationale Photovoltaikmarkt wuchs in den letzten 15 Jahren um mehr als 30 % pro Jahr, im gleichen Zeitraum gingen die Kosten für PV-Module um mehr als 80 % zurück. Das Potential der Photovoltaik ist jedoch lange noch nicht ausgeschöpft, Forschung und Industrie arbeiten intensiv an der weiteren Effizienzsteigerung und Kostenreduktion für Solarzellen, auch Aspekte der Nachhaltigkeit bei den Fertigungsverfahren werden dabei adressiert.

Deutschland steht bei Forschung und Anlagenbau für die Photovoltaik nach wie vor weltweit an der Spitze. So hat das Fraunhofer ISE jüngst mehrere Rekordwerte für Solarzellenwirkungsgrade erzielen können, den Weltrekord für multi­kristalline Siliziumsolarzellen mit 22,3 %, einen Effizienzwert von 25,8 % für eine monokristalline Zelle auf Basis der „TOPCon“-Technologie sowie – über das Limit des Materials Silicium hinausgehend – 31,3 % für eine Tandemsolarzelle bestehend aus III-V-Mehrfachsolarzelle auf einer Siliziumzelle. Auch den internationalen Photovoltaik-Wirkungsgradrekord von 46,1 % hält das Institut mit III-V-Konzentrator-Mehrfachzellen.

Auf dieser soliden Basis aufbauend, entsteht am Fraunhofer ISE in Freiburg ein neues Gebäude, das „Zentrum für höchsteffiziente Solarzellen“, das mit seiner Infrastruktur einerseits den in die Jahre gekommenen sanierungsbedürftigen Reinraum für die Solarzellenentwicklung ersetzen wird und andererseits perfekt vorbereitet ist für die kommenden Solarzellengenerationen.

Der Bund und das Land Baden-Württemberg stellen für das Projekt „Zentrum für höchsteffiziente Solarzellen“ 32,6 Mio. € bereit.

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