Der Aufzugschacht als energetische Sünde

Vorteile der permanenten Luftüberwachung

Die Landesbauordnungen schreiben für Aufzugschächte Rauch­abzugsöffnungen mit einer Größe von 2,5 % des Schachtquerschnitts, jedoch mindestens 0,1 m² vor (Brandenburg 5 %, mindestens 0,2 m²). Traditionell werden deshalb Permanentöffnungen entsprechender Größe im Schachtkopf erstellt. 

Bei Fahrschächten innerhalb der thermischen Gebäudehülle strömt warme Raumluft durch die Spalten der Schachttüren in den Schacht. Verstärkt durch den Kamineffekt entweicht sie unkontrolliert durch die Rauchabzugsöffnung ins Freie. Bei einem Aufzug mit fünf Haltestellen und mittlerer Frequentierung bedeutet das Heizkostenverluste in Höhe von 1000 bis 2000 €/a.

Kontrollierte und energiesparende Schacht­entrauchung

Die Entlüftung des Aufzugschachtes dient dem Abführen von Rauchgasen im Brandfall und der Versorgung des Schachtes mit ausreichend Frischluft. Im Falle einer Rauch­detektion öffnet sich die im Schachtkopf vor der Rauchabzugsöffnung montierte Jalousieklappe, und der Rauch kann ungehindert abziehen. Der Aufzug führt die Brandfallfahrt aus. Im Normalfall befindet sich die Jalousieklappe im geschlossenen Zustand und verhindert so das Entweichen von Wärme aus der Gebäudehülle.

Vorteile für kontrollierte Lüftung

Mit dem Verschließen der Rauchabzugsöffnung bei Neubau- und Bestandsanlagen sind aber nicht nur Vorteile, sondern auch Risi­ken verbunden. Da hier keine natürliche, regelmäßige Lüftung mehr vorhanden ist kann dies zu erhöhten CO2-Werten im Schacht führen. Eine wei­te­re Folge ist Feuchtigkeit im Schachtkopf­be­reich, die Bauschäden und Schimmel­pilz­bil­dung verursachen kann. Gesundheitsgefährdung und hohe Kosten für spätere Sanierungsmaßnah­men sind die Folge.

Das „enev-kit“ (www.aleatec.de) ist mit einem CO2-Sensor für die permanente Luft­über­wachung im Schacht ausgerüs­tet und steuert darüber den erforder­lichen Luftaustausch. Der Feuchtigkeitssensor löst den Lüftungsvorgang bei Er­rei­chen einer einstellbaren Luftfeuchtigkeit aus. Hierüber wird ein optimales Raumklima zur Vorbeugung gegen Schimmelpilz erzielt. Übersteigt die Temperatur im Schachtkopf den voreingestellten Wert öffnet die Klappe und die warme Luft kann abziehen. Der Schließvorgang erfolgt entsprechend automatisch. Insbesondere bei triebwerksraumlosen Anlagen trägt diese Situation zur Betriebssicherheit bei, da Aufzugstörungen (z. B. durch Kaltleiterauslösung) verhindert werden.

Die frei programmierbare, zeituhrgesteuerte Lüftungsfunktion sorgt zusätzlich für einen regelmäßigen Luftaustausch innerhalb des Schachtes.

Vertrieb, Montage und Wartung der Aufzugschachtentrauchung erfolgen über den örtlichen Aufzugfachbetrieb.


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