„Man sieht sich in Frankfurt“ – ein Interview zur ISH50

Die weltgrößte Messe für umweltfreundliche Gebäudetechnik

Vom 10. bis 14. März 2009 öffnet die ISH ihre Tore. Die Redaktion der TAB sprach im Vorfeld mit Iris Jeglitza-Moshage, Geschäftsbereichsleiterin Technische Messen der Messe Frankfurt, über zentrale Themen der ISH, Highlights für Besucher und das  50-jährige Bestehen der Weltleitmesse für die Erlebniswelt Bad, Gebäude-, Energie-, Klimatechnik und Erneuerbare Energien.

TAB: Mit den Themen „Wasser und Energie“ werden „Sanitär- und Heizungstechnik“ zur ISH 2009 weiter gefasst als gewohnt. Hat diese Namensgebung für die zwei wich­tigsten Bereiche der ISH eine besondere Bedeutung?

 

Frau Jeglitza-Moshage: Sanitär- und Heizungstechnik werden mit den Themen „Wasser und Energie“ zur ISH 2009 nicht weiter gefasst. Wasser und Energie sind vielmehr die beiden zentralen Themen, die für die gesamte ISH gelten, das heißt für die Erlebniswelt Bad genauso wie für die Gebäude-, Energie- und Klima-, Kälte-, Lüftungstechnik. Die Besucher bekommen in Frankfurt am Main fünf Tage lang ein einzigartiges Produktspektrum zu sehen. Denn mit ihrem Konzept, gewissermaßen zwei Messen unter einem Dach zu vereinen, bietet die ISH 2009 auf einer Ausstellungsfläche von 250 000 m2 brutto die weltweit größte Messe für umweltfreundliche Gebäudetechnik.

In der Erlebniswelt Bad präsentiert die Industrie neben den neuesten Design-Entwicklungen auf heutige Bedürfnisse abgestimmte nachhaltige Technik; in der Gebäude-, Energie- und Klimatechnik werden Lösungen gezeigt, die eine Kombination aus Energieeffizienz, also moderner Heiz- und Klimatechnik, und erneuerbaren Energien nutzen. Insgesamt sind zur ISH rund 2400 Hersteller mit ihren Trends und Weltneuheiten vertreten, darunter alle Markt- und Technologieführer.

 

TAB: Wie entwickelt sich der Be­reich der Klima-, Kälte- und Lüf­tungs­technik im Rahmen der ISH?

 

Frau Jeglitza-Moshage: Unter der Marke Aircontec bilden rund 400 Unternehmen das gesamte Spektrum an innovativen Lösungen für die Gebäudeklimatisierung ab. Zu sehen ist dies in den Hallen 5 und 6.2 sowie im Congress Center der Messe Frankfurt. In der Klima-, Kälte- und Lüftungstechnik geben zur ISH „Green Building Technologies“ Antworten auf globale Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft.

Die Industrie präsentiert ihrem Publikum hier nachhaltige Lösungen, die energieeffiziente Klimatechnik mit erneuerbaren Energien kombinieren, zum Beispiel durch solargestützte Klimasysteme. Aufgegriffen werden die Themen Energieeffizienz und erneuerbare Energien auch im Rahmenprogramm. Zum Beispiel in der Ausstellung und in den Vorträgen des Klima-Forum im Congress Center der Messe Frankfurt, veranstaltet vom Fachinstitut Gebäude-Klima (FGK), oder im Forum IKK Building des Verbands Deutscher Kälte-Klima-Fachbetriebe in Halle 6.2.

 

TAB: Das Thema Energieeffizienz nimmt bei der Planung und Ausrüstung von Gebäuden einen immer wichtigeren Stellenwert ein. Wie stellt sich die ISH darauf ein?

 

Frau Jeglitza-Moshage: Wie eben schon dargestellt, ist die ISH die weltweit größte Messe für umweltfreundliche Gebäudetechnik. Energieeffizienz ist ein großes Thema, aber auch die Bedeutung und Rolle von erneuerbaren Energien nimmt deutlich zu. Denn durch eine Kombination effizienter Heiz- und Klimatechnik mit erneuerbaren Energien sind Nachhaltigkeit und Energieeinsparpotentiale am größten. Bis zu 40 % weniger Verbrauch ermöglicht ein solch intelligenter Mix.

Unsere Weltleitmesse bietet 2009 zu diesem Bereich ein noch umfangreicheres Angebot als zur Vorveranstaltung. Konkret bedeutet das: Von den rund 170 000 m2 brutto, auf denen sich 1350 Hersteller der Energie-, Gebäude- und Klimatechnik präsentieren, sind auf über 50 % der Fläche ressourcenschonende Lösungen zu sehen. Mit ihrem umfassenden Angebot zu „Green Building Technologies“ ist die ISH weltweit führend und bringt an einem Ort und zu einem Termin alle wichtigen Besuchergruppen zusammen, die bei der Planung und Ausrüstung von Gebäuden die entscheidenden Akteure sind.

 

TAB: Wofür steht der Begriff „Green Building Technologies“?

 

Frau Jeglitza-Moshage: „Green Building Technologies“ umfasst alles rund um ressourcenschonen­de und umweltfreundliche Ge­bäu­de­technik, also sofort prak­ti­zierbaren und effektiven Um­weltschutz. Gebäude verursachen heute über ein Drittel des gesamten Energie­verbrauchs, mehr also als die jeweils anderen beiden Sektoren Industrie und Verkehr.

Die auf unserer Messe präsentierten „Green Building Technologies“ nutzen diese Potentiale und schonen damit den Geldbeutel der Endverbraucher und die Umwelt gleichermaßen. Erneuerbare Energien spielen dabei eine immer wichtigere Rolle, wie das gewachsene Angebot zur ISH 2009 zeigt: von Solarthermie, Photovoltaik, Biomasse, Wärmepumpen, Holz- und Pelletsfeuerung und Kachelöfen bis hin zu solargestützten Klimasystemen.

 

TAB: Sie sprachen von Wasser als zweiter Ressource. Was bietet die Sanitärindustrie an nachhaltigen Lösungen?

Frau Jeglitza-Moshage: Über 700 Hersteller zeigen in der Erlebniswelt Bad auf einer Ausstellungsfläche von insgesamt 80 000 m2 brutto, wie umfassend das Spektrum an nachhaltigen Badlösungen heutzutage ist.

Unter dem Motto „Wasser ist Leben“ spiegeln sich darin alle Facetten der Nachhaltigkeit wider. So sind auf der ISH zum einen Produkte zu Design, Wellness und Wohlbefinden zu sehen, die die Lebensqualität steigern und somit zur Gesundheit des Einzelnen beitragen.

Außerdem präsentiert die Sanitärindustrie Techniken, die den Wasserverbrauch senken oder mit deren Hilfe Abwasser wieder zur Trinkwasser aufbereitet werden kann. Wie wichtig dieser Bereich ist, wird deutlich, wenn man sich vor Augen hält, dass mehr als eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser hat.

 

TAB: Spiegelt sich die Fülle an Angeboten in den unterschiedlichen Produktbereichen auch im Rahmenprogramm wider?

 

Frau Jeglitza-Moshage: Zahlrei-che Foren, Symposien und weitere Angebote geben dem Besucher die Möglichkeit, sich über Aspekte des Produktangebots tiefgehender zu informieren.Ich will Ihnen nur einige nennen: Neben den zuvor erwähnten Sonderveranstaltungen, dem Klima-Forum und dem Forum IKK Building, veranstalten der Bundesindus-trieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik und weitere Partner das ISH Technologie- und Energie-Forum. In der Galleria 1 Nord erwartet die Besucher eine branchenübergreifende Ausstellung und Fachvorträge, in denen dargestellt wird, was bereits heute mit effizienten Systemen und erneuerbaren Energien möglich ist.

Darüber hinaus hat der BHKS Fachvorträge zur Gebäudeautomation im Programm.

Informationen zu neuesten Entwicklungen und Design-Trends in der deutschen Kachelofenwirtschaft liefert die Arbeitsgemeinschaft der deutschen Kachelofenwirtschaft in ihrem Kachelofenforum in Halle 9.2, ergänzt durch ein Vortragsforum mit aktuellen Themen der Branche.

In der Erlebniswelt Bad veranstaltet der VDMA Fachverband Armaturen mit dem IFS IndustrieForum Sanitär die Nachhaltigkeitskampagne „Blue Responsibility“, unterstützt von der VDS Vereinigung der Deutschen Sanitärwirtschaft. Hierzu wird ein multimedialer Bogen zwischen den Problemfeldern der internationalen Trinkwasserversorgung und dem Technologieangebot nachhaltiger Sanitärlösungen deutscher Markenanbieter gespannt. Einen aktuellen Überblick über das gesamte Rahmenprogramm bietet die ISH-Homepage www.ish.messefrankfurt.com unter der Rubrik „Events 2009“.

 

TAB: Welche attraktiven Angebote gibt es für Besucher zusätzlich?

 

Frau Jeglitza-Moshage: Ein beliebter Service mit vielen Vorteilen für unsere Besucher ist das Online-Ticketing unter www.ish.messefrankfurt.com.

Besucher, die dort vorab eine Eintrittskarte kaufen, können den regionalen Verkehrsverbund RMV bereits für die Anreise kostenlos nutzen, sparen sich Wartezeiten an den Kassen und erwerben ihre Eintrittskarte zum Vorverkaufspreis bis zum letzten Messetag. Für die Tageskarte zahlen sie 15 statt 28 € an der Kasse und für die Dauerkarte 41 statt 62 €. Auch Gutscheinbesitzer reisen kostenlos an und sparen sich Wartezeiten an den Kassen, wenn sie ihren Gutschein vor ihrem Messebesuch an ihrem PC in ein personalisiertes Ticket umwandeln und ausdrucken.

 

TAB: Gibt es noch weitere Gründe, warum sich ein Blick auf Ihre Homepage vor einem Messebesuch lohnt?

 

Frau Jeglitza-Moshage: Besucher können dort rund um die Uhr aktuelle Informationen über die ISH abrufen – etwa wo ist welcher Aussteller oder das Rahmenprogramm. Außerdem stehen dem Besucher auf der ISH-Homepage unter dem Navigationspunkt „Messebesuch“ alle Informationen zur Verfügung, um seinen Messebesuch schnell und bequem zu organisieren – von der Hotelsuche über den Geländeplan bis hin zu Anreisemöglichkeiten zur Messe.

Über die wichtigsten Themen der ISH halten wir unsere Besucher ebenfalls mit unserem Newsletter auf dem Laufenden, der auf unserer Homepage kostenlos abonniert werden kann.

TAB: 2009 feiert die ISH ihr 50-jähriges Bestehen. Die Messe hat sich in der Messelandschaft von Beginn an behauptet. Worin liegen die Gründe für die ISH-Erfolgsgeschichte?

 

Frau Jeglitza-Moshage: 50 Jahre ISH stehen für Wachstum und Kontinuität und eine einmalige Erfolgsgeschichte. Die ISH hat es in fünf Jahrzehnten immer wieder aufs Neue geschafft, sich den Herausforderungen unserer Erde zu stellen und eine Innovationsplattform zu bieten, auf der weltweit alle Markt- und Techno­logieführer vertreten sind.

Darüber hinaus zeichnet sich die ISH durch ihre hohe Internationalität auf Anbieterseite aus. So kommen über die Hälfte der Unternehmen aus dem Ausland. Die Hersteller entwickeln ihre Neuheiten auf den Termin der ISH hin, um sie hier in Frankfurt erstmals zu präsentieren. Ein weiterer wichtiger Punkt für den Erfolg der ISH: Nirgendwo sonst bekommen Besucher einen solch umfassenden Überblick über die Trends und Neuheiten ihrer Branche und über heute einsetzbare, nachhaltige Technologien, Produkte und Lösungen.

 

TAB: Dürfen die Besucher mit besonderen Überraschungen zum ISH-Jubiläum rechnen?

 

Frau Jeglitza-Moshage: Gebührend gewürdigt wird das Jubiläum zur ISH 2009 mit einem Jubiläumsempfang und einer Ausstellerparty. Außerdem bereiten wir eine Festschrift vor, in der die Branchenverbände und die Messe Frankfurt einen Rückblick geben, aber auch einen Ausblick auf die ISH und die Branche.

 

TAB: Frau Jeglitza-Moshage, wir danken für die informativen Auskünfte und wünschen der ISH50 einen erfolgreichen Verlauf.

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