Kunst ins rechte Licht gerückt

Lichtdecke im Museum Folkwang

Das Museum Folkwang in Essen gilt als eine der bedeutenden Kunststätten Deutschlands. Neben Sammlungen der Malerei und Skulptur des 19. Jahrhunderts, der klassischen Moderne, der Kunst nach 1945 und der Fotografie bietet der Neubau von David Chipperfield auch ein architektonisches Highlight: eine 1400 m2 große Lichtdecke, die ohne unterbrechende Stützsäulen die ausgestellte Kunst ins rechte (Natur und Kunst-) Licht rückt. Die Hofumgänge werden so lange wie möglich mit natürlichem Licht erfüllt und auch die Ausstellungsräume wurden so konzipiert, das natürliche Lichtspektrum für die Präsentation der Kunst nutzbar zu machen.

Über Seitenfenster und Lichtdecken wird die Lichtstimmung im Inneren des Museums gesteuert. Aus architektonischen Gründen fiel die Entscheidung auf das „Lightframe“-Konzept, einer Kombination aus dem „Sefar Architecture IA-95-CL“-Gewebe (www.sefar.com) und Deckenmodulen.

Das „Lightframe“-Konzept basiert auf einem modularen System. Dabei nehmen detaillose – und dadurch die Raumcharakteristik nicht verändernde – Leichtmetallrahmen sowohl die Spanneinrichtung als auch die Geweberänder unsichtbar auf. Halterungen, Beleuchtungskörper und Kabel werden in einer Technikschiene untergebracht.

Bei der Verbindung mehrerer Elemente, wie es im Museum Folkwang der Fall ist, sor­gen Lock-Schrauben für die nötige Vorspannung, um auch große Flächenmaße zu rea­lisie­ren. In der Lichtdecke über der stützenfreien Halle wurden insgesamt 514 „Lightframe“-Module verbaut.

Die modulare Anordnung des Deckenrasters erlaubt es, Laufschienen für hängende Trennwandelemente aufzunehmen. Auf diese Weise dient die Lichtdecke gleichzeitig als Einteilung für die wechselnde Raumstruktur. Neben seiner lichttechnischen Eigenschaft mit einer Lichttransmission von mehr als 95 % zeichnet sich das eingesetzte Gewebe durch eine effektive Schallabsorption aus. Darüber hinaus schafft der textile Charakter der Lichtdecke unmerkbar, aber doch spürbar, eine angenehme Raumatmosphäre innerhalb der klaren Formensprache des gesamten Gebäudes. Mit dieser Lichtlösung gelingt es, die Kunst im Mittelpunkt des Interesses gelten zu lassen.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 01/2017

Perfekt in Licht und Szene gesetzt

KNX-System im Museum für asiatische Kunst

Es sind nicht nur die Kostbarkeiten selbst, die das Museum für asiatische Kunst so wertvoll machen, es ist auch dessen fantasievolle Präsentation – etwa in einer zur Vitrine umgebauten indischen...

mehr
Ausgabe 06/2021

Lichtlösung für eine Tiefgarage

Ein Gewinn für Geldbeutel und Umwelt

Offensichtliche Energieverschwendung Veraltete Lichtsysteme und Licht, das rund um die Uhr eingeschaltet ist – so gestaltete sich die Ausgangslage in der Tiefgarage einer Kölner Wohnanlage. 1982...

mehr

LED-Lichtlösung in der Sixtinische Kapelle

7000 LED von Osram installiert
Blick in die Sixtiniische Kapelle in Rom mit der neuen LED-Beleuchtung

Die Sixtinische Kapelle in Rom wird seit Oktober 2014 mit einer neuartigen Lichtlösung von Osram (www.osram.dewww.osram.de) beleuchtet. Nach 500 Jahren sind die kunstgeschichtlich herausragenden...

mehr