Gleichzeitiges Messen und Regeln

Hydronische Systeme im Griff

Untersuchungen haben ergeben, dass weit über 50 % der Regel­ventile in hydronischen Sys­temen falsch dimensioniert sind. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Es können z. B. Re­gel­ven­tile bereits serienmäßig mit Gebläsekonvektoren geliefert werden. Das heißt, die Größe des Regelventils wird nicht auf Grund der Leistung und des zur Verfügung stehenden Dif­fe­renz­druckes gewählt, sondern orientiert sich nur anhand der Leistung des Konvektors. Eine falsche Dimensionierung kann aber auch dann auftreten, wenn bei der Planung nicht alle auf­tretenden Druckverluste bekannt sind. Gleiches gilt ebenfalls, wenn die Anlagen direkt bei oder nach der Montage der Re­gel­ventile noch geändert werden, so dass die berechneten und eingesetzten Kvs-Werte der Regel­ventile nicht mehr gelten.

Eine falsche Dimensionierung kann dabei zu weitreichenden Konsequenzen führen: Ventile, die falsch dimensioniert wurden, können nur sehr ungenau regeln und dadurch erhöht sich der Energieverbrauch im System. Zu große Ventile verursachen zusätzlich höhere Investitions- und Energiekosten. Zu kleine Ventile führen ebenfalls zu einem höheren Energieverbrauch, da die Pumpenförderhöhe erhöht werden muss, um die erfor­der­liche Leistung zu erzielen, oder es kommt zu einer Unterversorgung der Verbraucher und die geforderte Leistung kann somit nicht erzielt werden.

TA Heimeier, Anbieter von Lösungen im Bereich der hydronischen Einregulierung und Raumtem­pe­raturregelsystemen, hat mit „TA-FUS1ON“ eine Ventilreihe entwickelt, die die Vorteile von Einregulierungs- und Regelventilen für Heiz- und Kühlanlagen in einem Produkt vereint. Gemeinsam mit einem elektrischen Stellantrieb ermöglichen diese neuen Regel- und Regulierventile, dass hydronische Systeme präzise regelbar sind. Ein stufenlos einstellbarer Kvs-Wert und eine davon unabhängige gleichprozentig modifizierte Ventil-Charakteristik (EQM) erlauben eine korrekte Ventilauslegung für eine optimale Regelung des Systems. Der Kvs-Wert kann ohne zusätzlichen Drosselwiderstand optimal an die Anlage angepasst und damit mit einer minimalen Pumpenförderhöhe eine optimale Ventilautorität erzielt werden. Auf diese Weise kann eine Anlage einfach und präzise dimensioniert werden. Selbst wenn die Ventile bereits montiert wurden, kann die Anpassung an die Leistung der Anlage problemlos und schnell erfolgen. Durch die Möglichkeit, den Druckverlust, die Durchflussmenge und den am Ventil vorhandenen Differenzdruck zu messen, kann die Ventileinstellung direkt an der Anlage optimiert werden. Probleme der Unter- oder Überdimensionierung können auf diese Weise nicht entstehen.

Dr. Jean-Christophe Carette, Leiter Hydronic College, erläutert hierzu: „Die modernen Anforderungen an HLK-Systeme sind komplexer als je zuvor; von den heutigen hydronischen Systemen wird erwartet, dass sie vielfältige Vorzüge bieten, unter anderem Energieeffizienz, Komfort und Flexibilität, ganz zu schweigen von Kosteneffizienz. Außerdem ist es nicht einfach, in einem hydronischen System eine perfekte Harmonie zwischen Regelung und Einregulierung zu erzielen und gleichzeitig das System optimal zu überwachen. Daher benötigen unsere Kunden maßgeschneiderte hydronische Lösungen für jedes HLK-System, denn ohne sie bestehen letztlich ein Risiko von Funktions­fehlern und Probleme bei der Anlagenwartung.“

Weitere Informationen finden Sie unter www.taheimeier.de oder www.ta-fusion.com.

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