Die Digitalisierung schreitet voran

In TGA und Bauwesen halten durchgängige Prozesse Einzug

Die Digitalisierung hält im Bauwesen auf breiter Front Einzug. Wie im Startwort der tab 3/2019 vermutet, war der Eindruck richtig, dass die Digitalisierung ein Kernthema der Fachmesse ISH 2019 in Frankfurt am Main sein würde. Es war unwichtig, ob man beim Rundgang durch die Messehallen durch eine Sanitär-, Klima- oder Heizungshalle schlenderte oder in Halle 10 die Produkte und Services von MSR- und Gebäudeautomationsspezialisten in Augenschein nahm. Die Hersteller unternehmen derzeit erhebliche Anstrengungen, um den Wandel in die Digitalisierung der TGA-Branche mitzutragen und ihre Produkte dabei gut positionieren zu können. In seltener Einmütigkeit war bei den Ausstellern zu hören, dass die Digitalisierung von Produkten von der Planung bis in den Betrieb eine wichtige Rolle spielen wird.

Um diese Digitalisierung konsequent und durchgängig in den Gebäuden umsetzen zu können, müssen die Prozesse im Bauwesen allerdings noch besser strukturiert werden. Dies ist zugleich eine Notwendigkeit, um dem zunehmenden Fachkräftemangel besser entgegentreten zu können.

Was bedeutet nun die Digitalisierung? Die Verknüpfung von Produkten und Prozessen in der Gebäudetechnik bietet mehrere Vorteile:

Durch das bessere Zusammenspiel von z.B. Lüftung, Klima und Heizung können die Behaglichkeitskriterien auf effizientere Weise als bislang erreicht werden.
Die anfallenden Daten können zur Optimierung eingesetzt werden, um die Anlagen tages- und wetterabhängig zu regeln.
Wettervorhersagen, Anlagenlaufzeiten und Detaildaten, z.B. von Pumpen, Motoren, Ventilatoren und Filtern, bieten die Möglichkeiten der vorausschauenden Wartung („predictive maintenance“) und somit die Fähigkeit, Komponenten vor ihrem Ausfall auszutauschen, um Stillstandzeiten zu reduzieren.
Der Fernzugriff auf die Anlagen (unter Berücksichtigung der Belange des Datenschutzes) bietet die Möglichkeit, dass Fachpersonal aus der Ferne den Monteuren vor Ort Hilfestellung und Unterstützung bietet, ohne erst anreisen zu müssen.

Die Liste lässt sich durchaus noch fortsetzen. Wichtig wird es auf jeden Fall, die IT-Kompetenzen im Planungsbüro und im Anlagenbau auszubauen. Denn IT und TGA rücken immer näher aneinander heran.

Durchgängige digitale Prozesse geben die Freiheit, mehr gestalten und kreativer werden zu können.
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