Sanierung zum Bahnhof des Jahres 2015

Barrierefrei und mit Fußbodenheizung

Ein umfangreiches Sanierungskonzept machte den Marburger Hauptbahnhof so attraktiv, dass eine Fachjury ihn zum „Bahnhof des Jahres“ wählte. Der Verein „Allianz pro Schiene“ bewertete den von rund 15.000 Personen pro Tag genutzten oBahnhof als einen der kundenfreundlichsten des Jahres 2015. Insbesondere lobte die Jury die Barrierefreiheit. Im Bahnhof befinden sich mehrere Shops, 39 Studentenwohnungen und ein Hostel mit 28 Betten.

Der Bauherr, die Gemeinnützige Wohnungsbau GmbH (GeWoBau) Marburg, hatte sich zum Ziel gesetzt, ein ener­gie­spa­ren­des System zur Wärmeverteilung einzusetzen und entschied sich für zwei Fußboden-Heizungssysteme der Roth Werke.

Mehrere Lösungen von einem Hersteller

Rund 800 m2 Original-Tacker-System mit etwa 6.500 m Systemrohr „X-Pert S5“ montierte der Fachbetrieb Thumberger aus Marburg. Außerdem kamen rund 225 m2 „ClimaComfort TBS“ (Trockenbausystem) in den Großraumbüros zum Einsatz, da dort eine niedrige Aufbauhöhe gefordert war. Die Installation erfolgte auf Basis der Planung von Müller & Partner in Gießen. Die Flächenheizung sorgt seitdem für ein angenehmes Temperaturprofil im Nord- und im Südflügel des Bahnhofsgebäudes.

Beim Original-Tacker-System wird das Systemrohr mit dem Tacker-Werkzeug auf die Dämmung aufgebracht. Der Original-Tacker-Clip verfügt zur Befestigung der Rohre über eine Rohranhebefunktion. Dadurch umgibt der Estrich das Rohr rundum und sorgt für eine effektive Energieübertragung. Im Hinblick auf eine optimale Verteilung von Wärme und Kühlung auch bei schwierigen Einbausituationen bietet das System mit der zentimetergenauen Rohrpositionierung individuelle Lösungen und architektonische Gestaltungsfreiheit.

Die Fußbodenaufbau-Konstruktion im Marburger Bahnhof entspricht der DIN EN 1264 („Warmwasser-Fußbodenheizungen“) unter Berücksichtigung von DIN 18560 („Estriche im Bauwesen“), DIN 4109 („Schallschutz im Hochbau“) sowie der Energieeinsparverordnung (EnEV).

Heizkörperanbindung in Nord- und Südflügel

Zusätzlich zu den Flächenheiz- und -kühlsystemen sind in einigen Gebäudebereichen Heizkörper im Einsatz. Hierfür installierte der Fachbetrieb Luderer das Rohr-In­stal­la­tions­system mit rund 1050 m „Alu-Laserplus“-Systemrohr zum Anschluss von insgesamt 84 Heizkörpern. Das Rohr-Installationssystem für die Heizkörperanbindung und die Trinkwasserinstallation bietet Systemlösungen bis zur Dimension 63 mm und umfasst eine große Anzahl Fittingvarianten.

Sanierung als Gemeinschaftsprojekt

Für die Modernisierung des Bahnhofsgebäudes, den Umbau der Bahnlagen und die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes investierten die Betreiber insgesamt rund 30 Mio. €. Die Sanierung des Bahnhofs ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Marburg, Stadtwerke Marburg, Deutsche Bahn, Rhein-Main-Verkehrsverbund, GeWoBau sowie Bund und Land.

Susanne Kosinsky, Leiterin Regionalbereich Mitte der DB Station & Service AG hob hervor: „Es ist einer der schönsten und modernsten Bahnhöfe in Hessen geworden. Die Investitionen der Bahn von 17 Mio. € für die Sanierung und Modernisierung des neobarocken Empfangsgebäudes und der barrierefreie Ausbau der Verkehrsstation haben sich gelohnt. Marburg hat nun ein der alten Universitätsstadt würdiges Eingangstor zur Stadt.“


Fazit

Rüdiger Stock, Roth-Fachberater Energiesysteme fasst zusammen: „Mit der Moder­nisierung des Marburger Bahnhofs hielt ein energieeffizientes Wärmeverteilsystem Einzug in den Gebäudekomplex. Die Kombination von Original-Tacker-System, „ClimaComfort TBS“ und der Heizkörperanbindung sorgt für ein ideales Temperaturprofil in dem sanier­ten Bauwerk. Nicht nur die täglich rund 15.000 Bahnfahrer, sondern auch Besucher, Hostel-Gäste und die Beschäftigten im Bahnhofsgebäude können sich über das Wohlfühlklima freuen.“ 

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