Pelletsmarkt 2014 und 2015

Marktzahlen und Prognosen

Mit 2,1 Mio. t produzierten Pellets hat Deutschland im Jahr 2014 seine führende internationale Position als Hersteller von Holzpellets gefestigt. Im gleichen Zeitraum erfolgte ein Zuwachs an Pelletfeuerungen um rd. 36.500 neue Öfen und Heizungen auf insgesamt 358.000 Anlagen. Für 2015 geht der Deutschen Energieholz- und Pellet-Verband e.V. (DEPV) bei der Neuinstallation von Feuerungen von einer Marktbelebung im Bereich von 15 %; bei der heimischen Pelletsproduktion prognostiziert der Branchenverband eine Steigerung von 10 %.

„Das Jahr 2014 war für den gesamten Wärmemarkt und besonders auch für das Heizen mit Pellets nicht zufriedenstellend“, sagt Andreas Lingner, Vorsitzender beim DEPV. „Auch 2015 wird kein einfaches Jahr. Um am Ende die vierhunderttausendste Anlage in Betrieb nehmen zu können, wird es darauf ankommen, mit frühen Signalen am Markt eine Aufbruchstimmung zu erzeugen. Das könnte durch neue Anreize im Marktanreizprogramm entstehen, das dem Verbraucher endlich als die attraktive Abwrackprämie für alte Heizungen präsentiert werden muss!“

Der ausgebliebene Winter 2013/14 hat die Pelletproduktion in Deutschland im Vorjahr beeinflusst. Mit knapp 2,1 Mio. t lag die Produktion immer noch deutlich über dem rd. 1,8 Mio. t betragenden Verbrauch 2014. Dazu kam ein generell schwacher Wärmemarkt, dessen schwache Dynamik im Vorjahr erstmals auch die Pelletheizungen bremste. Der mit rd. 30 % außergewöhnlich starke Rückgang gegenüber 2013 war auch dem hohen Zuwachsniveau der Vorjahre geschuldet.

Beim DEPV sieht man für den Energieträger Pellets weiterhin alle Voraussetzungen für einen verlässlichen Energieträger erfüllt, wie eine hohe Brennstoffqualität, gepaart mit transparenter Preisentwicklung und breiter Verfügbarkeit. Durchschnittlich kosteten im Jahr 2014 Pellets 258,34 €/t. Der Rückgang um gut 5 % gegenüber dem Jahr 2013 (273,00 €/t) führt der DEPV auf die höhere Verfügbarkeit von Sägespänen zurück. Pellets wiesen gegenüber Heizöl im letzten Jahr im Durchschnitt einen Preisvorteil von rd. 32 % auf. Die gegenwärtige Ölpreisentwicklung wird aus Sicht des Fachverbandes die wirtschaftlichen Argumente für eine Pelletsheizung nicht aushebeln.

Seit Beginn der Aufzeichnungen des Pelletpreises 2002 gab es immer wieder Situationen, in denen Öl sogar günstiger als Pellets war (einige Monate 2002 bis 2004 sowie Januar 2007). Dem mittelfristigen Preisvorteil von Pellets hat dies nicht geschadet. Er betrug in den letzten zehn Jahren 35 %.


Produktion und Handel von Holzpellets in Deutschland

Die Produktionskapazität (technisch mögliche Produktion) für Holzpellets betrug im Jahr 2014 ca. 3,2 Mio. t. Hergestellt wurden 2,1 Mio. t Holzpresslinge. Hauptproduktionsgrundlage waren mit 89 % Sägeresthölzer, d.h. die in Sägewerken anfallenden Späne und Hackschnitzel. Dass Qualität weiterhin im Fokus der Branche liegt, belegt die Quote von 97 % Holzpellets, die aus ENplus-zertifizierten Produktionen stammen. Das dichte Händlernetz sichert eine flächendeckende Versorgung im ganzen Bundesgebiet. Geliefert werden Pellets in Deutschland zu 79 % in loser Form mit dem Tankwagen. Sackware (Pellets in 15 kg-Säcken) wird mit 21 % Verkaufsanteil insbesondere zur Verwendung in Pelletkaminöfen eingesetzt. Deutschland bleibt 2014 mit voraussichtlich über 250.000 t Überschuss eindeutig Nettoexporteur von Pellets, über 70.000 t mehr als im Vorjahr [Quelle: Destatis, Stand November 2014, Prognose DEPV].


Marktbelebung 2015 erwartet

Der DEPV geht im laufenden Jahr 2015 von einer Marktbelebung im Bereich von rd. 15 % aus, was 42.000 neue Anlagen hieße. Im Einzelnen wären dies 18.150 Pelletkaminöfen, 22.000 Heizungen und wasserführende Öfen (< 50 kW) sowie 1.850 Pelletheizungen und KWK-Anlagen (> 50 kW), was Ende des Jahres einem kumulierten Anlagenbestand von 400.000 Stück entsprechen würde.

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