Energiekonzept der Leuphana Universität Lüneburg

Dezentrale Warmwasserbereitung für das Zentralgebäude

Das Zentralgebäude der Leuphana Universität Lüneburg wurde vom Architekten Prof. Daniel Libeskind entworfen und 2017 fertiggestellt. Heute ist das spektakuläre Gebäude ein Ort für Begegnung, Reflexion und Austausch. Die Architektursprache ist frei von vordergründiger Symbolik, nutzt jedoch eine Vielzahl von Referenzen und Bezügen. Im Raumgefühl von Libeskinds Architektur wechseln sich Orientierung und Desorientierung beständig ab, gerade weil dies unserer modernen, demokratischen Lebenswelt entspricht.

Gebäudenutzung

Im Gebäude ist das Studierendenzentrum, ein Seminarzentrum, das Forschungszentrum und das Audimax untergebracht. Die 13 Seminarräume mit einer Kapazität von bis zu 70 Personen sind durch ihr individuelles Design und unterschiedliche Größen jedes für sich einzigartig.

Das Audimax ist das Herzstück des Zentralgebäudes. Mit seinen 1.200 Sitzplätzen und den einzeln einstellbaren Leuchten ist es nicht nur technisch, sondern auch visuell ansprechend und der passende Veranstaltungsort für Preisverleihungen, Präsentationen und Konferenzen. Auch externe Veranstalter können diese einzigartigen Räumlichkeiten für z.B. Kongresse, Tagungen oder Konzerte anmieten. Lüneburger Unternehmen wie die Clage GmbH unterstützen die Universität, z.B. mit einer Sesselpatenschaft.

 

Energetisches Konzept

Das auffällig in Stahl und Beton gehaltene achtgeschossige Gebäude steht auf einer Grundfläche von 5.000 m2 und hat eine Bruttogeschossfläche von 21.000 m2. Insgesamt 2.300 m2 Fensterfläche sorgen für lichtdurchflutete Räume und ungewöhnliche Perspektiven. Die Beleuchtung ist tageslicht- und präsenzabhängig gesteuert. Anfallendes Regenwasser wird für die WC-Spülung und die Außenbewässerung genutzt. Durch die Verwendung von Biogas (mit Kraft-Wärme-Kopplung) sowie die Nutzung von Erdwärme und solarer Energie wird der Energiebedarf zu 100  % aus erneuerbaren Energien gedeckt. Das gesamte Gebäude hat folgenden Energiebedarf: 

- Heizwärme: 57,5 kWh/m²a, 

- Kühlung: 2,6 kWh/m²a, 

- Beleuchtung: 4 kWh/m²a und Lüftung: 13,5 kWh/m²a.


Dezentrale Warmwasserversorgung

Von Anfang an sollte eine effiziente Energienutzung erreicht werden. Darum entschied sich der Bauherr u.a. für eine dezentrale Warmwasserversorgung mit 50 E-Durchlauferhitzern von Clage. Ein Großteil der Handwaschbecken in den Sanitärräumen werden jeweils durch einen E-Kleindurchlauferhitzer „MCX 3“ mit warmem Wasser versorgt. In den Teeküchen sorgen E-Kleindurchlauferhitzer „MCX 7“ unter der Spüle für warmes Wasser. Die Duschen und Putzräume sind mit E-Komfortdurchlauferhitzern „DSX“ und „DBX“ ausgestattet. Die kurzen Leitungswege und die bedarfsgerechte Wassererwärmung garantieren Komfort und Hygiene bei minimalem Energieverbrauch.

x

Thematisch passende Artikel:

Energie- und Qualitätsmanagement (EQM) am Bau

Umfrage zur Korrosion in hydraulischen Systemen
Das SIZ energy+ untersucht in einem Verbundprojekt mit der Leuphana Universit?t L?neburg die hydraulischen Sch?den in Geb?uden.

Das Thema Korrosion wird bei innovativen Gebäuden immer wichtiger. Moderate Temperaturen, ein immer komplexerer Materialmix, kleinere Spaltmaße, größere Wärmeübertrager und andere Entwicklungen...

mehr
Ausgabe 10/2017 Kältetechnik für die Mensa

Gebäude X der Universität Bielefeld

Das Gebäude X der Universität Bielefeld hat es wirklich in sich: In dem 27.000 m2 großen Neubau mit einem Investitionsvolumen von ca. 130 Mio. € sind nicht nur zwei Fakultäten, Fachbibliotheken...

mehr
Ausgabe 05/2018

Exklusiver Onlinebeitrag: Schallabsorption im European XFEL Zentralgebäude

Röntgenlaserblitze in Hamburg

Rund 350 Personen werden im u-förmigen Bürogebäude des European XFEL tätig sein. Die Abkürzung XFEL steht in diesem Kontext für X-Ray Free-Electron Laser oder...

mehr